Was bedeutet eigentlich Panik?

Abbildung von Pan

Das Wort Panik leitet sich vom griechischen Wald- und Hirtengott Pan ab, der in der Antike durch sein plötzliches Auftauchen Schrecken verbreitete.
Mit seinen Ziegenbeinen und dem Mantel aus Bockshaut sieht er eher garstig aus, doch er liebt Musik, Tanz und Fröhlichkeit. Er gilt als der Erfinder der Panflöte. Die Mittagsstunde ist ihm heilig, und er kann sehr ungehalten werden, wenn man ihn zu dieser Zeit stört. Er versetzt dann die Hirten in „panischen Schrecken“, während die Herde von jäher Massenflucht, von Panik, erfasst wird.

Aufs heutige Italien übertragen: Die Menschen schätzen immer noch die Mittagsruhe – und sie singen und musizieren. Beides täte auch uns gut. Also: Kein Grund zur Panik!
Es sei denn, Sie fühlen sich als Teil einer Schafherde.


Medizinisch gesehen ist Panik ein Zustand intensiver, nahezu allumfassender Angst vor einer tatsächlichen oder angenommenen Bedrohung.
Pan-ik ist eine starke Stressreaktion des Organismus auf eine oft unerwartete und erschreckende Situation. Das geht einher mit vielfältigen vegetativen, körperlichen und psychischen Symptomen, wie z.B. verstärkter Atmung, Herzrasen, Blutdruckerhöhung, starker Angst mit kaltschweißiger Haut, Muskelzittern bzw. “weichen Knien” bis hin zu Übelkeit, Stuhl- und Harndrang und Denkstörungen. Denn höhere menschliche Fähigkeiten, wie selbständiges, rationales und kreatives Denken, sind meist eingeschränkt.

Tritt Panik nicht aufgrund einer tatsächlichen Bedrohungs- oder Stresssituation auf, spricht man von einer Panikstörung; die eine Form von Angststörung ist.


Auch das Wort Pandemie leitet sich aus diesem Wortstamm ab und beschreibt eine allumfassende, länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit beim Menschen.
Pan-demie im engeren Sinn beschreibt die Ausbreitung einer Infektionskrankheit.
Eine Epidemie ist im Unterschied dazu örtlich beschränkt. Allerdings kann es auch bei Pandemien Gebiete geben, die nicht von der Krankheit betroffen werden.

Quelle: wikipedia

Wie lange haften Corona-Viren auf Oberflächen?

Der Artikel wurde geschrieben auf der Grundlage des Deutschen Ärzteblattes vom 13. März 2020

Dazu gibt es eine aktuelle Untersuchung eines US-amerikanischen Gesundheits – Institutes des Bundesstaates Montana, die im Deutschen Ärzteblatt vom 13. März 2020 veröffentlicht wurde. Ich habe den Artikel in auch für Laien verständliches Deutsch umgeschrieben.

In der 1. Versuchsreihe wurden Corona-Viren der Stämme 1 und 2 in einer geschlossenen Trommel vernebelt und dabei auf eine Gelatine- Oberflächen gesprüht. Nach 30 – 180 Minuten untersuchte man, in welcher Konzentration die Viren nach dieser Zeit noch vorhanden waren.
In einer weiteren Versuchsreihe wurden Oberflächen aus Kunststoff (Polypropylen), Edelstahl (AISI 304), Kupfer (99,9 Prozent) und handelsübliche Pappe besprüht und die Viruskonzentration nach 1, 4 und 8 Stunden sowie nach 1, 2, 3 und 4 Tagen bestimmt.

Die Viren waren sowohl in der Luft (Trommel) als auch auf den Oberflächen bis zum Ende der Experimente nachweisbar. Ihre Konzentration nahm jedoch exponentiell (halbiert sich pro Zeiteinheit) ab. Die Halbwertzeiten für beide Virenarten in der Luft betrugen jeweils 2,74 Stunden.

Halbwertszeit auf Oberflächen: Die Hälfte der Viren war verschwunden nach:

Material SARS-CoV-2 SARS-CoV-1   CoVit-19
Luft 2,74 Std. 2,74 Std.   keine Angaben
Kupfer 3,4   Std. 3,76 Std.   keine Angaben
Pappe 8,45 Std. 1,74 Std keine Angaben
Edelstahl 13,1 Std. 9,77 Std.   keine Angaben
Plastik 15,9 Std. 17,7 Std.   keine Angaben

Bei Kupfer ist dessen bekannte Giftwirkung auch hier deutlich. Anders als erwartet hält sich das Virus auf Pappe nicht so lange wie auf Edelstahl. Ein extrem schlechter Wert wird bei Polypropylen (Plastik) erreicht. Und gerade mit Plastik wird uns immer ein besonderer Schutz suggeriert.

Rein rechnerisch dürfte das Virus damit immer vorhanden sein. Es stirbt aber dennoch nach einigen Tagen ab. Aber man weiß noch nicht, nach wie vielen Tagen.

Da die Halbwertszeit in der Luft am niedrigsten ist, sind regelmäßige Spaziergänge oder Sport im Freien zu empfehlen. Beides steigert bekanntermaßen auch die eigenen Abwehrkräfte.

Quelle: Aerzteblatt.de, 13. März 2020

Nicht nur für Ärzte ist interessant, welche Ausscheidungen der Patienten Viren enthalten. Chinesische Ärzte berichten im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2020; DOI: 10.1001/jama.2020.3786) über die Analyse von 1.070 Proben, die bei 205 Patienten mit COVID-19 entnommen wurden.

Ergebnisse: Die %-Zahl sagt aus, in wie vielen Fällen Viren nachgewiesen werden konnten.
Bronchienspülung    93%
Speichel                    72 %
Nasenabstrich            63 %
Rachenabstrich          32 %
Stuhlproben                29 %
Blutproben                    1 %

Im Urin (72 Proben) konnten in k e i n e m  Fall Viren nachgewiesen werden.

Quelle: Ärzteblatt.de, 13. März 2020

Wahrnehmung – unsere inneren Universen

Wir sehen die Dinge nicht,
wie sie sind;
wir sehen sie so,
wie wir sind.

Das Gehirn als Prognosemaschine

Was echt ist und was nicht, erscheint in unserer heutigen Gesellschaft zunehmend beliebig zu werden … und zeigt sich in zunehmendem Maße als ganz real gefährlich.
In besonderem Maße nehmen z.B. Kriegsparteien unterschiedliche Realitäten wahr und glauben fest daran.
Aber auch bevor es Krieg wird, stehen sich Gruppen mit ihren Vorurteilen oft feindselig gegenüber.

Grundlegend unterschiedliche innere Universen (Vorstellungswelten) finden wir aber nicht nur bei Kriegen und Psychosen. Sie sind unser Alltag.

Wie leicht sich unsere Wahrnehmungssysteme austricksen lassen, wissen wir alle und sehen es oben am Beispiel einer optischen Täuschung.

Die Annahme, ein richtig funktionierendes Gehirn würde dem Bewusstsein die Dinge genau so präsentieren, wie sie wirklich sind, zeigt sich (schon bei der optischen Täuschung) als Fehleinschätzung.
Tatsächlich besitzen wir kein direktes Fenster zu einer objektiven Realität.

Schon im 17. Jahrhundert unterschied der englische Philosoph John Locke (1632-1704) zwischen “primären” und “sekundären” Qualitäten.
Die “primären” Qualitäten eines Objekts, wie seine Festigkeit oder der Raum, den es einnimmt, existieren unabhängig von demjenigen, der sie wahrnimmt. “Sekundäre” Qualitäten, wie etwa Farbe, gibt es dagegen nur durch den Betrachter.
Denn seit Isaac Newton ( 1642-1726) wissen wir jedoch, dass Farben in der Außenwelt nicht existieren. Sie werden vielmehr vom Gehirn aus Mischungen farbloser elektromagnetischer Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen zusammengebaut.
Zudem nehmen wir Menschen nur einen winzigen Ausschnitt aus dem elektromagnetischen Spektrum zwischen Infrarot bis Ultraviolett wahr. Damit können Wahrnehmungserlebnisse keine umfassende Wiedergabe einer objektiven Außenwelt darstellen.

Vielmehr, so der heutige Stand der Erkenntnis, stellt unser Gehirn fortlaufend Vermutungen über die Welt da draußen an und gleicht Sinneseindrücke ab, um damit die Realität zu konstruieren, die wir dann wahrnehmen. Es erzeugt sozusagen eine Art kontrollierte Halluzination.

Dennoch ist daraus keineswegs zu folgern, dass nichts real wäre.
Die Interpretation der Wahrnehmung als kontrollierte Halluzination bedeutet also nicht, dass es klug wäre, Wahrnehmungen aus der Welt für illusionär zu erklären und z.B. vor ein Auto zu laufen.

Die Realität, die wir erleben, ist mal weniger, mal mehr als das was außen wirklich da ist.
Die Welt, wie sie zu sein scheint, spiegelt nicht unbedingt wieder, was tatsächlich vorhanden ist. Unser Geist schafft sich seine Realität.

Es handelt sich also nicht um ein passives Aufnehmen einer äußeren, objektiven Realität, sondern um einen aktiven Konstruktionsprozess – eine kontrollierte Halluzination:
Andauernd entwickelt und aktualisiert das Gehirn plausible Hypothesen (Annahmen) über Sinneseindrücke. Hierfür kombiniert es frühere Erwartungen oder “Überzeugungen” über die Welt mit den neu hinzukommenden sensorischen Daten, die über Augen, Ohren, Nase, Fingerspitzen und alle weiteren sensorischen Kanäle eintreffen, und berücksichtigt dabei auch die Zuverlässigkeiten der Signale.
Aus den Unterschieden zwischen vorhergesagten und tatsächlichem Input resultiert der “Vorhersagefehler”, mit dem das Gehirn die Prognosen aktualisiert und sich auf die nächste Runde vorbereitet.
Dabei sucht es stets, die Abweichung so niedrig wie möglich zu halten.
Die daraus sich ergebende plausible Vermutung ist dann das, was wir letztlich wahrnehmen.
Unsere Wahrnehmungswelt besteht also aus kontrollierten Halluzinationen, mit denen das Gehirn Vermutungen über die unergründlichen Ursachen der sensorischen Signale aufstellt.

Die meisten von uns erleben solche kontrollierten Halluzinationen als real – allerdings nicht immer.
Manchen Menschen (z.B. in dissoziativen Zuständen) empfinden ihre wahrgenommene Welt oder ihr eigenes Ich als irreal.

Da die Eindrücke, mit denen jedes Gehirn arbeitet, entstehen im Umfeld des eigenen, ganz individuellen Lebens- und seiner Informationsgeschichte. Daher lebt jeder von uns in seiner eigenen (inneren) Welt, die sich von derjenigen der anderen Mitmenschen unterscheidet.

Immer kommt es sehr darauf an, wie wir damit umgehen.
Wir können eine eher spaltende, Unterschiede betonende, pessimistische oder eine Zusammenhänge betonende, integrierende, tolerante, optimistische Grundhaltung einnehmen.
Je nachdem entstehen unterschiedliche Erwartungen, vershiedenartiges Erleben und eigene Weltbilder … mit mehr oder weniger Spielraum zur Alltagsbewältigung.

Quellen: Seth, Anil K.: “Wahrnehmung – Unsere inneren Universen“, in Spektrum der Wissenschaft 2.20, 2020, S. 18-24, URL: (Stand: 01.02.2020) und https://www.michaelditsch.de/koerper-psyche/individuelle-realitaet

Käse schließt den Magen zu … ?

Foto: https://pixabay.com/de/photos/k%C3%A4se-kitschig-nahaufnahme-farbe-1238395/

Archäologen gehen davon aus, dass Menschen seit etwa 9.000 Jahren Tiere nicht nur wegen ihres Fleisches, sondern auch wegen der Milch gehalten haben.

Käse enthält Proteine, Vitamin B2 und Calcium – darum rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, täglich zwei Scheiben davon zu essen. Dann bleiben die Knochen gesund und das Risiko für Darmkrebs verringere sich.
Tatsächlich ist es so, dass die freien Fettsäuren im Käse das Gefühl der Sättigung verstärken: sie regen die Darmwand zur Freisetzung bestimmter Verdauungsenzyme an. Das führt wiederum dazu dass sich der Magenausgang Richtung Darm schließt und die Nahrung länger im Magen verbleibt. Das signalisiert dem Gehirn, dass der Magen gut gefüllt ist und wir somit ein Sättigungsgefühl verspüren.

Grundsätzlich ist das Gefühl „Hunger“ die Aufforderung, zu essen. Dabei ist es optimal, sich danach zu richten. Vorher, wie auch nachher, passen die inneren Abstimmungen der Verdauungsvorgänge nicht mehr so gut zusammen, so dass man keinen rechten Appetit mehr hat oder einem das Essen schwer im Magen liegt und die Nahrung nicht gut verwertet werden kann. Proteine faulen, Kohlehydrate gären im Darm, was zu schmerzlichem Blähbauch, Flatulenz und Verstopfung oder seinem Gegenteil führen kann.
Ebenfalls grundsätzlich ist es so, dass beim Essen im Schnitt nach 20 Minuten das Gefühl der Sättigung gespürt wird – unabhängig davon, wie viel gegessen wurde.
In geselliger Runde wird allerdings, unabhängig vom Hunger, üblicherweise mehr gegessen, als sonst.

Dass der Käse riecht oder Löcher hat, liegt an seiner Herstellung, bei der dem Milchprodukt für die Reifung und für den Geschmack Schimmelpilze oder Bakterien zugesetzt werden. Deren Art entscheidet darüber, ob der Käse stark riecht oder eher Löcher aufweist.
Ob die Geruchsempfindungen dann eher positiv oder aversiv ausgestaltet erlebt werden, liegt meist an den eigenen Erfahrungen und Assoziationen, die man mit dem Geruch verbindet, oder am Gesundheitszustand jedes Einzelnen.

Quelle: Gießener Allgemeine, 20.01.2020

Stress – was ist das eigentlich? … und was geschieht da in unserem Körper? Was hat das mit Angst zu tun?

Rehbock auf der Flucht

Oft habe ich in der Arztpraxis den Eindruck, dass manchem viel Leid erspart bleiben könnte, wenn er/sie aufgeklärt wäre, worüber sie/er redet. Denn Stress ist ein Wort, das ich oft höre und bei dem ich immer wieder feststelle, dass konkrete Vorstellungen davon und von dem was da im eigenen Körper passiert einfach fehlen.

Warum dieses Foto? … Ist Stress denn nicht etwas menschliches?

Nein, Stress ist ein Schutzmechanismus aus frühester Vorzeit, der sich in der Biologie so sehr bewährt hat, dass er auch in einer Welt weiter wirkt, in der es nicht mehr nur um “Fressen oder Gefressen werden” geht. Denn biologische Veränderungen sind viel viel langsamer als gesellschaftliche.
Stress bezeichnet eine gesunde, kurzfristige Alarmreaktion, zur Aufmerksamkeits- und Kraftsteigerung, um sich durch Flucht einem Fressfeind zu entziehen oder im Notfall gegen ihn zu Kämpfen. Im Gefühl maximaler Bedrohung stellen wir uns dabei sogar tot, um beim Fressfeind eine Beißhemmung auszulösen und den Spiel- und Jagdtrieb zu dämpften.

Bild: Eberhard Fuchs, Symposium: Stress, Schlaf und psychosomatische Beschwerden, Vitos Klinik Gießen, 22.10.2011

Unwissen , Unsicherheit, Kontrollverlust fühlen sich an wie eine Bedrohung und die erzeugen Angst.
Angst ist ein bedeutender Stressor, also ein Auslöser der Stressreaktion im Körper, die wir uns genau ansehen wollen, um uns und unsere Reaktionen besser zu verstehen.

Angststörungen (sei es Flugangst, Platzangst, Angst vor Spinnen oder Mäusen oder auch eine diffuse Angst “ohne Grund” usw.) sind häufig und sehr oft irrational ausgelöst.
Irrational meint “ohne Vernunft”. Denn diese alten, archaischen Stress- oder Angst-Reaktionen werden (entwicklungsgeschichtlich gesehen) noch von unserem Reptiliengehirn gesteuert, das lange vor unserem denkenden Großhirn da war.
Rational, also vernünftig, ist eine Aktivierung unseres Alarmsystems, immer da, wo eine echte Bedrohung da ist – sei es ein uns nicht wohlgesonnener Mensch oder ein LKW im Straßenverkehr etc..

Kurzfristige Aktivierungen unseres Stresssystems helfen aufkommende Probleme zu bewältigen.
Problematisch und erschöpfend wirkt eine solch Aktivierung erst, wenn die Alarmreaktion anhält und Stressoren chronisch auf uns einwirken.

In unserer modernen Welt kann alles ein Stressor, ein Stressauslöser sein.
Das reicht von einer echten, realen Bedrohung durch ein Gegenüber, Krieg oder Naturkatastrophe; über drohenden Arbeitsplatzverlust, Zeitdruck und Arbeitsverdichtung, bis hin zur Angst vor dem Postkasten, wenn unangenehme Post erwartet wird oder dass das Telefon klingelt, wenn ein unangenehmer Anruf vom Chef droht; Angst vor eine Spinne, die – vor Jahrtausenden gelernt – giftig sein kann, einer Maus, Zecke oder Mücke, die Krankheiten übertragen könnte oder wenn das eigene Selbstbild erschüttert werden könnte; usw.

Was passiert nun im Körper,
um die zusätzliche Kraft zur Verfügung zu stellen,
die in der (echten oder gefühlten) Bedrohungslage gebraucht wird?

Wird eine Bedrohung wahrgenommen, werden sofort Botenstoffe ins Blut ausgeschüttet und Nervenimpulse losgeschickt, die für die Selbsterhaltung notwendig sind.

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Bild: Eberhard Fuchs, Symposium: Stress, Schlaf und psychosomatische Beschwerden, Vitos Klinik Gießen, 22.10.2011

Allein die Botenstoffe benötigen mindestens 20-30 Minuten, um wieder aus dem Kreislauf entfernt zu werden; auch wenn kurze Zeit nach der Alarmierung erkannt werden sollte, dass man sich geirrt hat. 
Beunruhigen dann die eigenen, unverstandenen körperlichen Reaktionen weiter, dauert das Abflauen der Alarmaktivierung einfach nur länger.
Sicher ist allerdings, da jedem irgendwann “der Sprit” ausgeht, dass diese Körperreaktion endlich ist.
Für gesunde Menschen ist das Geschehen – trotz aller innerer Aufgewühltheit und gefühlter Angst – völlig ungefährlich. Lediglich in seltenste Ausnahmen kommt es zu wirklich bedrohlichen Zuständen.

Die ausgeschütteten Botenstoffe und Nervenerregungen sorgen dafür, dass die für Flucht oder Kampf notwendige Kraft verfügbar gemacht wird.
Für die Energieerzeugung, werden schnell verfügbarer Brennstoff (Glukose) und Sauerstoff in die Zellen geschafft. Dort wird der Zucker mit Sauerstoff in chemischen Reaktionen verbrannt. In energiereichen Bindungen von Transportmolekülen wird die erzeugte Kraft in die Blutbahn entlassen.

Das vermehrte Atmen, um viel Sauerstoff in die Zellen zu bekommen, bewirkt oft ein Gefühl der Atemnot.
Es passiert hier das gleiche, wie z.B. beim Joggen. Auch da wird mehr Kraft in den Muskeln gebraucht.
Nur, da man bei Joggen weiß, dass das vermehrte Atmen normal ist, regt niemanden auf.
Zum anderen wird einem bei erhöhter Körperarbeit heiß. Um nicht zu überhitzen, reguliert der Körper gegen und man beginnt zu schwizten. Denn mit der beim Schwitzen entstehenden Verdunstungskälte – gefühlte Kaltschweißigkeit – hält der Körper seine Temperatur auf 37 Grad und fängt nicht an zu fiebern.

Um die in den Transportmolekülen gespeicherte Energie für Flucht oder Kampf verfügbar zu haben, wird die Durchblutung der Muskulatur verstärkt und der Blutzufluss zu den großen Energieverbraucher Gehirn und Darm gedrosselt. Unterstützend beschleunigt sich der Herzschlag und der Blutdruck steigt.

Dadurch bedingt erlebt man z.B. einen hochroter Kopf, Herzrasen und Tunnelblick – eingeschränktes Denkvermögen -, Schwindelgefühl, Übelkeit oder nervösen Durchfall.
Diese Symptome beunruhigen / stressen oft zusätzlich und befeuert die Vorgänge erneut.
Doch all das sind nur die natürlichen Folgen von effizientem Verhalten: “weder muss das Brötchen, wenn man gefressen wird, vorverdaut sein, noch muss man wissen, wie viele Streifen der Tieger hat, der einen verfolgt! Sowohl Denken wie Verdauen sind Vorgänge, zu denen man Ruhe braucht.
Interessant ist jetzt lediglich, den Ausweg nicht aus dem Blick zu verlieren, der einen retten könnte.

Wird nun die in den Muskeln verfügbar gemachte Energie nicht durch Bewegung (Flucht oder Kampf und Bewältigung der Situation) verbraucht, muss der Körper die vorhandene Kraft, die nicht gespeichert werden kann, anderweitig los werden.
Zwei Wege stehen offen:
Haltearbeit, bei der Muskeln unter Spannung und Gelenke unter Druck geraten, was irgendwann zu Schmerzen oder überlasteten Bandscheiben führt (beides freundliche Hinweise des Körpers, dass im Grunde / zugrundeliegend etwas sehr schief läuft, das dringend korrigiert werden sollte!),
Interessant ist auch, dass die Anspannung dazu führt, dass sich der Körper zusammenzieht, so dass das physiologische Empfinden von Enge, psychologisch dem Gefühl der Angst entspricht.
Auch das Empfinden von Zurückhaltung gehört in diesen Assoziationskontext.
– und Mikrobewegungen, bei dem Musekelfastern fein fibrillieren, denn auch bei kurzem Weg gilt:
Kraft x Weg = Arbeit)  was als Unruhe, als Zittern wahrgenommen und oft als “nervöse” Unruhe gedeutet wird.

Wie schon gesagt, sind diese körperlichen Alarm- und Bereitschaftsreaktionen im Alltag für allerlei Aktivierungen und Problembewältigungen äußerst hilfreich, wenn sie kurze Zeit dauern!
Hält die Alarmierung des Körpers längere Zeit an, können sich vielfältige pathologische Störungsbilder entwickeln, weil der Organismus kaum noch Erholungszeiten zur Regeneration hat und so langfristig aus dem Gleichgewicht gerät und sich erschöpft.
z.B. kann der Blutdruck chronisch erhöht bleiben, weil der Körper nach einer Weile einen neuen Zustand für “Normal” hält und ihn immer wieder – auch in Entspannungssituationen – hoch regelt. Ebenso können vermehrte Herzarbeit mit chronisch erhöhtem, schnellen Puls, Schlafstörungen, Libidoverlust, Diabetes, Schmerzen oder Gelenkprobleme und Bandscheibenvorfälle Hinweise auf andauernde Stressbelastung sein.

Gewalt folgt ihrer eigenen irrationalen Logik

Während ich mich im Urlaub über das tolerante Neben- und freundliche Miteinander verschiedenster Menschen und Nationalitäten begeisterte, erfuhr ich aus dem Gießener Anzeiger vom 24. Januar, dass in Biebertal inzwischen zu Waffen gegriffen wird, um Konflikte auszutragen.
Das bezeichnet eine neue, schreckliche Eskalationsstufe – nicht nur in Biebertal!

Viele verschiedene Menschen – viele verschiedene Interessen
Betont man die Differenz, geht man sich in der Folge aus dem Weg … reale Eindrücke werden weniger, Vorurteile bleiben oder entwickeln sich stärker.
Betont man das Gemeinsame und Ergänzende, lässt sich mit Interesse und Toleranz meist ein Weg der Verständigung finden.

Um in Biebertal zu bleiben: Warum schießt jemand auf das Eigentum eines Busunternehmers?
Warum verwandelt jemand eine zugelassene Mountainbike-Strecke in eine lebensgefährliche Falle?

Derartige Eskalationen folgen ihrer eigenen inneren Logik: die Beteiligten sind von der Dynamik des Geschehens wie versklavt; Sie sind nahezu gezwungen, zu immer härteren Mitteln zu greifen. Denn ihr Ziel, die anderen zu erreichen und ihnen die eigenen Positionen aufzuzwingen, kann mit diesen Mitteln der Gewalt nicht erreicht werden.
Denn die Form wird immer den Inhalt überschatten, so dass kaum zu echtem Kontakt kommen kann.

Wie bei so vielen Themen ist das Problem, dass nicht miteinander gesprochen,
sondern übereinander geredet und übereinander phantasiert wird.

Der Königsweg ist natürlich der reale Kontakt; das echte Gespräch auf Augenhöhe und im Augenkontakt – so dass auch Mimik, Gestik, Tonfall, Lautstärke, Stimmmodulation usw. wahrgenommen sowie Hintergründe von Meinungen und Zielen ausgetauscht werden können.
Ein gangbarer Weg führt aber auch über Medien, die zwar grundsätzlich ein “Dazwischen” sind und trennend wirken. Daher eigenen sie sich ja so gut für Hassbotschaften. Dort kann man sich ja anonym und feige äußern, ganz ähnlich denen, die real in der analogen Welt aus dem Hinterhalt agieren.

Medien lassen sich jedoch auch verbindend einsetzen. So z.B. über den >Meinungstreff< des Biebertaler-Bilderbogens. Hier dürfen sich kritische Geister zeigen; hier werden kreativen Ideen als Bereicherung verstanden, die dann hoffentlich zu konstruktiven Vorschlägen ausdiskutiert werden.

Wenn die machtvollen Täter also wirklich mutig sind, agieren sie nicht aus dem Hinterhalt und gefährden die Leben der anderer.
Vielleicht begreifen sie in der Diskussion, dass wer hasst, letztlich zuerst und langanhaltend den eigenen Körper den Auswirkungen dieses Gefühls aussetzt. Das bedeutet chronischen Stress, der langfristig sehr ungesund ist und das eigene Leben gefährdet.
So ist das mit den Gemeinsamkeiten, die man zuerst oft nicht sieht.

Ich bin froh, dass ich hierzulande alltäglich ohne Bewaffnung durch den Wald und die Straßen fahren oder gehen kann – ohne Gefahr zu laufen, dass ich, an der roten Ampel stehend, ausgeraubt werde. Dazu hatten wir uns gesellschaftlich bereits vor etlichen Jahrzehnten geeinigt, die Waffengürtel abzulegen und das Gewaltmonopol an den Staat und seine Vertreter abzutreten – die ihrerseits beeiden, diese Macht zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen.

Immer – auch seitens der Politik – da, wo eine Informationslücke entsteht, wird diese mit eigenen Phantasien und früheren Erfahrungen verbunden. Diese Gedanken erzeugen Gefühle, erzeugen und verstärken Stimmungen – bestätigen Vorurteile, statt dass genau hingesehen wird.

Radfahrer z.B., so erlebte ich es, fahren oft ohne sich bemerkbar zu machen, relativ schnell auf Fußgänger zu. Erschrecken und unfreundliche Begegnungen entstehen.
Solch negative Eindrücke und die Enttäuschung eigener Erwartungen führen schnell zu Stimmungen.

Insbesondere die nur schwer auszuhaltenden Gefühle Hilflosigkeit und Ohnmacht kennt jeder aus frühester Kindheit, erinnert das aber meist nicht mehr. Doch damals, wie auch in Stresssituationen, gibt es nur “entweder-oder”, “schwarz-oder-weiß”, “gut-böse”, “alles-oder-nichts”, “ich-oder-du”.
Da sich niemand gern klein, unterlegen oder machtlos fühlt, wird die passiv erlebte Angst vor der Ohnmacht lieber in aktive Wut bis hin zu Hass und Menschenverachtung in aggressive Tat gewandelt und so aus dem Erleben abgewehrt und dafür dem anderen als dem bösen “Verursacher” angelastet.

Einmal stimmt das sachlich inhaltlich nicht, da alle Menschen autonome Wesen sind und jeder, zumindest seine Gefühle und Handlungen, immer selbst macht.
Zum anderen lassen sich tragfähige Lösungen nur im Miteinander finden, die von allen Beteiligten – mit mehr oder weniger Zähneknirschen oder vielleicht sogar mit echtem Gewinn für alle – getragen werden können. Der Austausch von Ideen bringt ja immer wieder unerwartete Überraschungen und gangbare Wege, die man allein nicht gesehen hätte.

Hier braucht es ein Umdenken und die Bereitschaft Dorfgemeinschaft wieder als Teil des eigenen egoistischen Interesses (z.B. sich frei bewegen und frei reden zu können) zu begreifen; es nicht den Politikern zu überlassen oder gar selbst ernannten Sheriffs.


Konflikt-formen und -lösungen:
1. banale Missverständnisse – um sie aufzulösen braucht es eine Aufklärung der Kontexte: wie was von wem, unter welchen Umständen, gemeint war und gehört wurde.
2. Verwechslungen (Übertragungen), dabei erlebt und sieht man jetzt im anderen etwas, was eigentlich in eine andere Zeit, zu einer anderen Person oder eine andere Situation gehört (z.B. da verhält sich jemand so wie der eigene Vater und löst entsprechende Gefühle und Reaktionen aus).
Hier gilt es, die Zusammenhänge aufzuklären, Abstand zu finden und den Kontakt zum aktuellen Gegenüber, zu aktuellen Situation herzustellen.
3. bei differenten Zielen und Wertvorstellungen – hier ist der gemeinsame Lösungsweg vorgeben: die Suche nach einem Kompromiss.
Das ist der Kernpunkt unserer demokratischen Verfassung.

Gut durchschlafen … erfrischt aufwachen

Zwar kann der menschliche Körper auch schon mal mit weniger Schlaf auskommen. Dennoch hat schon eine Nacht mit zu wenig Schlaf bereis mentale und körperliche Auswirkungen. Länger anhaltende
Schlafstörungen jedoch haben erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen.

Wenn die Störung rasch erkannt und behandelt wird, sind die Ergebnisse gut.

Tagesmüdigkeit kann viele Ursachen haben; z.B. fehlende Schlafhygiene oder unpassende Schlafvorbereitungen, neurologische und psychiatrische Störungen, schlafbezogene Atmungsstörungen oder auch die Einnahme von Medikamenten oder Drogen (wozu auch Alkohol, Nikotin, Kaffee gehören).

Bekommt man nicht genug erholsamen Schlaf, können Stimmungsschwankungen, Aufmerksamkeits-störungen die Folge sein. Dadurch erhöht sich die Unfallgefahr – daheim, im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz. Ohne Schlaf leidet die Merkfähigkeit. Es kommt zu Gedächtnisstörungen und zu einer Beeinträchtigung komplexer und kreativer Denkvorgänge. Das Immunsystem wird geschwächt, so dass eine Infektion eher ausbrechen kann.
Als Gegenregulation werden dann oft zu Stimulanzien wie Koffein und Nikotin gegriffen. Nikotin führt zu Anspannungen im Gewebe und behindert damit das Einschlafen. Auch Alkohol ist für die Entspannung nicht förderlich. Er unterdrückt in höheren Dosen den Tiefschlaf und es kann in der zweiten Nachthälfte zu Albträumen, Wachphasen und verstärktem Schwitzen kommen.
Zudem werden übernächtigte Menschen als weniger attraktiv wahrgenommen.

Echte Abhilfe schafft nur ein 20-30 minütiges Nickerchen am Tage.
Nicht länger! Denn dann kommt man meist nicht mehr auf Touren!

In der überwiegenden Zahl der beim Arzt vorstellig werdenden Fälle von Schlafstörungen, liegt eine falsches Schlafverhalten vor. Darüber hinaus gibt es allerdings auch ernst zunehmende Schlafkrankheiten (Insomnien).

Hilfreich, zu wissen ist z.B. dass das schlafeinleitende Hormon Melatonin bei Jugendlichen später ausgeschüttet wird als bei Kindern vor der Pubertät.
Deshalb können Teenager oft erst gegen 22.30 oder 23.00 Uhr einschlafen.

Es kann jedoch auch sein, dass man nachts um 3 Uhr wach wird und es dann schon mal zwei bis drei Stunden dauert, bis man wieder einschläft.
Das liegt an den verschiedenen Schlafphasen während der Nacht, bei denen es wie mit einem Aufzug hinab in den Schlaf oder hinauf in den Wachzustand geht.

Wenn also Sie oder Ihr Baby Schlafprobleme haben oder übermüdet sind, geht es dem Erwachsenen ganz ähnlich wie einem Baby.
Ist man länger als 3 Minuten wach, registriert das das Gehirn und man wird sich seines Wachseins bewusst. Deutlich häufiger wird man in der Nacht kurzzeitig wach, um z.B. die Körperposition zu wechseln. Das aber wird nicht bewusst wahrgenommen.
Ist man jedoch wach und über den müden Punkt, hat man selbst – oder haben Eltern – meist keine Chance mehr sich – oder das Kind – zum Schlafen zu bringen.
Man ist gezwungen, auf den “Fahrstuhl” der nächsten Schlafphase zu warten.
Für den Körper ist es gut, entspannt zu bleiben, sich nicht unter Druck zu setzen, sondern eher den Atem zu beobachten, Autogenes Training zu üben Progressive Muskelrelaxation, oder zu meditieren.
Im entspannten Körper können die Nährstoffe weiter in die Zellen diffundieren und ihren Erholungsprozess fortsetzen. Da ist es egal, ob sie die Augen dabei auf oder zu haben.
Wichtig ist, dass Ihr Körper sich regenerieren kann – daher heißt es Schönheitsschlaf.
Sind Sie also über den Einschlafpunkt hinweg, kann es sinnvoll sein, (auch mit dem Kind) aufzustehen und etwa eine Stunde lang (gemeinsam mit dem Kind) etwas Ruhiges zu machen – z.B. Lesen, Erzählen, Singen; nicht Fernsehen oder ähnliches! Anschließend kann man versuchen das Kind erneut hinzulegen und auch selbst wieder zu schlafen.

“1000” Tipps für einen gesunden Schlaf – suchen Sie also etwas für Sie passendes aus

Ab dem Jugendalter kann man zu folgenden schlafhygienischen Maßnahmen raten:
Dabei können bei jedem andere Aspekte zutreffen, so dass Sie zunächst einmal bei sich beobachten sollten, wie Sie reagieren, auf was Sie gut ansprechen. Problematisch ist es immer, zu bewerten. Denn das so entstehende Vorurteil behindert in der Regel die differenzierte Beobachtung, so dass man den Dingen nicht mehr recht auf den Grund geht und auch unbewusste Prozesse wenig Chancen haben, z.B. assoziativ, zum Bewusstsein zu kommen.

  • Verzichte auf Nikotin und Alkohol, zumindest abends.
    Nikotin und Alkohol haben meist eine anregende; bei manchen aber die gegenteilige Wirkung.
  • Die meisten Menschen sollten schon nachmittags koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee, grünen und schwarzen Tee, Cola, etc. meiden. Auch sie wirken meist anregend; aber bei manchen auch Gegenteilig.
  • Essen Sie abends „wie ein Bettler“. Schwere Mahlzeiten liegen auch schwer im Magen.
    Nehmen Sie die letzte große Mahlzeit spätestens 2-3 Stunden vor dem Zubettgehen.
  • Trinken Sie abends wenig. So vermeiden Sie, dass Sie nachts „raus müssen“.
    Manche Menschen benötigen aber gerade z.B. eine Tasse warme Milch, um gut schlafen zu können.
  • Meide körperliche Anstrengungen zwei Stunden vor dem  Zubettgehen;
    davor ist Bewegung/Sport durchaus ratsam – vor allem in der frischen Luft.
    Starke Anstrengungen können anregend wirken und den Schlaf stören.
  • Auch Fernsehen ist, wegen der vielen Orientierungsreaktionen, die die schnell wechselnden Bilder erfordern, nicht erholsam – auch wenn viele vor dem Fernseher einschlafen: auch die haben, durch das flackernde Licht, einen nur unruhigen, wenig erholsamen Schlaf.
  • Widme Dich eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen einer ruhigen Tätigkeit und
    verzichte auf Radio, Fernsehen, Computer und Telefon, auf etwas das aufregend wirkt.
  • Bewusstes Einläuten des Feierabends, incl. Licht herunterdimmen hilft,
    Denn mit beginnender Dunkelheit wird das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet, das den Zellen die Umstellung auf Nachtruhe signalisiert.
  • Oft helfen symbolische Handlungen, um in „Feierabendstimmung“ zu kommen.
    z.B. Duschen und Hauskleidung, eine Tasse Kräutertee oder eine heiße Milch.
  • Nachts sollten im Schlafzimmer und auf der Toilette Dunkelheit herrschen
    oder nur gedämpftes Licht.
  • Geh erst zu Bett, wenn Du Dich sich müde fühlst oder halte bestimmte Zeiten ein, so dass der Körper lernt, auf solche Rituale passend zu reagieren.
  • Stellen Sie Gedanken, Schlafen zu müssen, ab, indem Sie sich erlauben einfach da zu sein. Denn das aktiviert das anregende sympathische, statt des für Entspannung und Erholung sorgende parasympathische Nervenkostüm. Auch wenn Sie allein liegen und sich entspannen, werden, bei verbesserter Durchblutung, Regeneration und Reparatur in den Zellen angeregt.
  • Das Bett ist zum Schlafen da. Aktivitäten wie, im Bett lesen, fernsehen, arbeiten, aktivieren tendenziell, während körperliche Nähe bei den meisten Menschen einen beruhigenden und entspannenden Effekt hat.
  • Wenn Sie wirklich nicht einschlafen können: Stehen Sie einfach auf und legen sich erst wieder hin, wenn Sie müde sind.
  • Lernen Sie zum Entspannen und Stress zu reduzieren.
    Autogenes Training, Yoga, Progressive Muskelentspannung fördern guten Schlaf.
  • Sinnvoll ist es, tiefe und ruhige Bauchatmung zu praktizieren, das entspannt und beruhigt.
    Es gibt kein „falsch“ dabei; sollte es nicht gelingen, beginne einfach von Neuem – und zwar ohne Selbstbeschimpfungen; viel besser ist es, sich zu freuen, dass man die Planabweichung bemerkt hat und dadurch die Wahl hat und zurückkommen kann zu dem, was gut tut.
  • Sorgen Sie für eine angenehme Schlafumgebung.
    In einem bequemen Bett in einem dunklen, kühlen (14-18 Grad) Raum mit frischer Luft schläft es sich am besten.
  • Handy / Smartphone gehören nicht im Schlafzimmer.
    Das Gehirn bleibt dann unterschwellig im Bereitschaftsmodus aktiviert.
  • Schauen Sie nachts nicht auf die Uhr. Nachts ist das Ziffernblatt des Weckers Tabu;
    die Uhr interessiert erst wieder, wenn der Wecker geklingelt hat.
    Denn über die Uhrzeit und den Druck “schlafen zu müssen” wird das Stresssystem aktiviert;
    Das wirkt kontraproduktiv, nämlich aktivierend, statt beruhigend.
    (Sinnloses) Gedankenkreisen um Sorgen und Befürchtungen sind die Folge. Gedanklich beschäftigt man sich dann gerne mit dem Versuch vorausahnend “Wissen zu wollen”, was sein wird – indem Vergangenes auf Zukünftiges hochgerechnet wird, statt die Aufmerksamkeit im Präsens, im Hier und Jetzt, zu haben.
  • Was zählt, ist die Ruhe jetzt;
    darin erholt sich der Körper – unabhängig davon, ob die Augen auf oder zu sind.
  • Schaffen Sie sich Ihren persönlichen Schlafrhythmus.
    Gehen Sie möglichst regelmäßig zu dem für Sie persönlich richtigen Zeitpunkt zum Einschlafen ins Bett. Stehe möglichst immer zur gleichen Zeit auf – auch am Wochenende.
  • Der Schlaf vor Mitternacht (am besten ca. 23 Uhr) wirkt besonders erholsam, da Sie dann zwei Tiefschlafphasen nutzen.
  • Halten Sie tagsüber möglichst keine Nickerchen.
    Es sei denn: mittags 20 Minuten (maximal 30 Min.) – zur Regeneration und zum Übertragen der Vormittagsinformationen aus dem Arbeits- in den Langzeitspeicher des Gedächtnisses.
  • Verzichten Sie auf Schlafmittel
    – außer in Ausnahmesituationen für kurze Zeit, sonst kommt es zu Gewöhnungseffekten und der Effekt „verfliegt“. Schlafmittel wirken also nur, wenn sie gelegentlich eingenommen.
    Langfristig stören Schlafmittel den gesunden Schlaf – insbes. den Traumschlaf.
  • Zum Wecken und Wachwerden hilft frische Luft, helles Tageslicht und Bewegung.
    Sie wirken anregend und helfen, Müdigkeit zu vertreiben.

Quellen: J. Zulley: Mein Buch vom gesunden Schlaf. Endlich wieder richtig schlafen. Goldmann Verlag (2010); Dr. mded. Alfons Lindemann, Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapie, Biebertal

Ein Schnaps zur Verdauung?

Am 19. Januar 2020Von Dr. Alfons Lindemann In InformativesMedizin

Bauch, Bauchschmerzen, Schmerzen, Darm, Verstopfung

Foto: https://pixabay.com/de/illustrations/bauch-bauchschmerzen-schmerzen-darm-3865433/

Hochprozentiger Alkohol in kleiner Dosis hat den Ruf Infekten vorzubeugen, Völlegefühl zu vermindern und die Verdauung zu fördern.
Aber stimmt das wirklich?

Die Hauptwirkung, die Alkohol auf unseren Verdauungstrakt hat ist ähnlich der Wirkung, die er auf unser Gehirn hat: er betäubt das Nervensystem! Damit verhindert er tatsächlich das Völlegefühl, wobei die Betonung auf dem Wort Gefühl liegt. Die Betäubung des Magenschließmuskels kann allerdings zudem die Magenentleerung geringfügig beschleunigen.
Martini und Sherry steigern den Säureausstoß im Magen um das 5fache.
Zusammen mit dem betäubten unteren Schließmuskel der Speiseröhre kann das Sodbrennen fördern, also ein ätzen der Schleimhäute.
Gebrannte Alkohole wie WhiskeyBrandyRum tun das übrigens nicht.
Darüber hinaus lähmt der Alkohol besonders in höherer Dosis die Bewegungen von Magen und Darm. Dies behindert die Verdauung, kann bei ausreichender Dosis zum Stillstand der Peristaltik * und zu Erbrechen führen.

* Peristaltik = Muskelbewegungen in Hohlorganen, bei der durch fortlaufendes Zusammenziehen einzelner Abschnitte der Inhalt des Hohlorgans weitertransportiert wird.
+ Reiner Alkohol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, vermischt mit 10 bis 30% Wasser, ist ein gutes Desinfektionsmittel. Bei einer Einwirkzeit auf kleinen Flächen oder Haut von bis zu 30 Min. gut denaturierend Wirksam gegen Viren.

Obwohl Alkohol als Desinfektionsmittel genutzt wird, hat ein 40%iger Schnaps keinen relevanten antibakteriellen Effekt. Dazu wäre eine wesentlich höhere Alkoholkonzentration und eine größere Menge nötig – wovon dringen abgeraten werden muss!
Allerdings verändert Alkohol die Verteilung und Zusammensetzung von Darmbakterien, also unseres Mikrobioms. Eine Fehlbesiedelung z.B. von Dickdarmbakterien im Dünndarm kann – bei regelmäßigem Alkoholkonsum – die natürliche Barriere der Darmschleimhaut gegenüber Keimen vermindern und so zu einer Ansiedelung von Bakterien im Blutkreislauf führen.
Einige Forscher glauben, dass diese Stoffe auf die Stimmung schlagen und die Anfälligkeit für eine Sucht verstärken können.

Im Haushalt mag Alkohol auch ein guter Fettlöser sein, im Magen ist er es definitiv nicht.
Größere Mengen Alkohol blockieren die Verdauung von Kohlhydraten.
Ähnlich wie bei einer Laktoseintoleranz können diese dann unverdaut in den Dickdarm transportiert werden und Durchfall verursachen.
Weitere Effekte von Alkohol sind eine verminderte Aufnahme der Vitamine B1 und B12, von den Spurenelementen Zink, Eisen sowie eine Resorptionsstörung von verschiedenen Aminosäuren *.

* Aminosäuren sind kettenförmigen Moleküle, die bei weniger als 100 Bausteinen Peptide und bei Ketten mit vielen hundert Bausteinen Eiweiße genannt werden.

Fazit: Ein Schnaps zur Verdauung mag gut schmecken, unser Wohlgefühl steigern und Völlegefühl mindern, doch der Verdauung hilft es leider nicht.

Quellen: Dr. Roger Agne, Chefarzt Innere Medizin, Dill-Kliniken Dillenburg
GesundheitsKompass Nr. 1, Januar 2020Schlagwörter: AlkoholVerdauung
https://orange.handelsblatt.com/artikel/59160

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Florian W. schreibt: Interessante Fakten, aber ich bekomme nur Bauchschmerzen von SchnapsDiese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.