Die Biebertaler Blutegelzucht – bbez, 1. Teil

Dieses schöne Bild wurde von Kunststudenten entworfen, um die Egel positiv darzustellen.

Am 16. Mai konnte ich auf Einladung des Gewerbevereins an der Besichtigung der bbez Teil nehmen.
Um es vorweg zu sagen: Was anfangs nicht nur bei mir mit leichtem Ekelgefühl besetzt war, hat sich durch die liebevolle Schilderung, mit der Herr Galatis seine Schutzbefohlenen beschrieb, in großes Interesse verwandelt.Dieses

Bis in die 80er jahre war hier die Gärtnerei Wollnich, die jetzt gemeinsam mit Samer das Bestattungsunternehmen hat. Familie Wollnich gab die Zierpflanzengärtnerei wegen der hohen Energiekosten auf.  Die ZAUG übernahm den Betrieb als Blutegelzucht. Diese entstand 1989 aus der Idee, dass man anhand eines Produktes, das sensibel auf seine Handhabung reagiert, beruflich schwer integrierbare Menschen in Schlüsselqualifikationen ausbilden kann. Zudem war der Blutegel zu dieser Zeit ein Produkt, von dem nicht die Gefahr ausging, einem Wirtschaftsbetrieb Konkurrenz zu machen, wenn er in einem sozialen Projekt mit öffentlicher Förderung entstand. Vorausgegangen war ein kleiner Teich am Ende des Gewächshauses. Frau Wollnich brachte Egel aus ihrer Behandlung gegen Rheuma in Bad Endbach mit. Dort wurden sie aus der Türkei importiert, standen aber nur im Sommer zur Verfügung.

Anfangs wurden pro Jahr etwa 5000 Egel verkauft. Schnell war klar, dass gleichzeitig Therapeuten ausgebildet werden mussten. Die ersten Seminare gab es 1992. 2022 nahmen etwa  400 Leute an ihnen Teil. „Blutegel sind Arzneimittel“. Sie waren aber nicht als solche zugelassen. Als Ausnahme durften sie dennoch weiterverkauft werden, obwohl die üblichen, wiederholbaren  Arzneimittelprüfungen an ihnen  nicht durchgeführt werden können.

Mit steigendem Umsatz und Prüfungen durch die entsprechenden Einrichtungen des Bundesgesundheitsministeriums war klar, dass die bbez nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt werden musste. Die Zaug verabschiedete sich, und das Unternehmen wurde zur GmbH mit drei Gesellschaftern. Herr Galatis ist einer von ihnen.
Die bbez nennt  sich zwar Zucht, obwohl sie tatsächlich nicht züchtet sondern nur vermehrt. Man kann die Tiere der bbze allerdings an ihrem mikrobiologischen Fußabtritt erkennen. Die Egel stehen unter dem Schutz des Washingtoner Artenschutzabkommens. Für den Verkauf sind CITES-Papiere notwendig.*1)

-1990 entstanden aus einem Projekt der ZAUG
-seit 2004 Erlaubnis zur Herstellung von Blutegeln als Arzneimitttel
-Privatisierung und Gründung der Biebertaler Blutegelzucht
-Mitarbeiter insgesamt: 40
-Grundstücksfläche 6012 m²
-Eigene Vermehrung und Zucht, Handel und Forschung
-Zertifizierung nach GMP *2) und ISO 2009:2015
-Schulung von Fachpersonal (2022 rund 380 Personen)

*1) Magazin/Cites-und-EU-Bescheinigungen, was steht drin?

*2) GMP =Good Manufacturing Practise = Gute Herstellungspraxis (bei Arznei- und Futtermitteln)

*3) ISO Internationale Standardisierungs Organisation (seit 1987)

Teil 2 behandelt „Aus dem Leben eines Egels“

Zum Weltfrauentag am 8. März: Geschichte der Frauen – erlesen und erlebt

Dieses Buch kann man in der Bücherei Biebertal ausleihen unter dem Zeichen Zba 74 Has. Der Titel kommt nicht von ungefähr, er zitiert die Geschichte von Dädalus und Ikarus. Dädalus konstruierte für sich und seinen Sohn Ikarus Flügel aus Federn, gebunden und mit Wachs befestigt. Dädalus warnte seinen Sohn, nicht zu hoch zur Sonne zu fliegen. Doch der Sohn war ungehorsam, das Wachs schmolz und er stürzte ab.

Ähnlich erging es Emily Kempin-Spyri, der ersten Juristin Europas, nebenbei eine Nichte von Johanna Spyri, deren Roman Heidi seit 1880 bis heute noch immer neu aufgelegt und regelmäßig verfilmt wird. Emilys Vater behandelte seine Tochter während deren Kindheit wie den ersehnten Sohn, nannte sie auch Emil. Als sie in die Pubertät kam, wurde sie von ihm in die typische weibliche Rolle gedrängt. Der Ehemann missfiel dem Vater, also verweigerte er die Mitgift. Geldsorgen waren ständige Begleiter der Ehe, wie kam man zu Geld? Der Ehemann erlebte einen Misserfolg nach dem anderen.

Nach dem 3. Kind entschloss sie sich, mit Unterstützung ihres Ehemanns, Jura zu studieren. Obwohl sie einen Abschluss „Summa cum laude“ und sogar den Doktortitel an der Universität Zürich schaffte, wurde ihr eine angemessene Stellung verwehrt. Die Familie wanderte daher in die USA aus, wo Dr. Kempin-Spyri dank einer Stiftung Frauen aus sozial schwachen Familien kostenlose Rechtsberatung gab. Ehemann und die beiden ältesten Kinder konnten in den USA nicht Fuß fassen und fuhren alleine zurück. Emily Kempin-Spyri folgte einige Zeit später mit der jüngsten Tochter – und gab damit auf, was sie sich erträumt hatte sowie ein regelmäßiges gutes Gehalt. Unterstützung erhielt sie von Frauen und fortschrittlichen Männern der Schweiz und Deutschlands.

1865: Der erste deutsche Frauenbildungsverein

Aber die Mehrfachbelastung von Familie, allen Versuchen, die Familie zu ernähren und den Anfeinungen, denen sie ausgesetzt war, führten zu einem Zusammenbruch. Einige Zeit war sie in einer Nervenheilanstalt in Berlin, später dann in Basel. Ihre Bitte nach Zürich verlegt zu werden, wo die Psychiatrie fortschrittlicher war und sie den Klinikleiter kannte, wurden von Ärzten und Institutionen torpediert. Emily Kempin-Spyri starb 1891 im Alter von 48 Jahren in der Nervenheilanstalt – immer noch kämpferisch – an Krebs. Das war der „Absturz“ einer Frau, die es wagte, ihrer Zeit voraus zu sein, die Verbote des Vaters nicht zu befolgen.

Der Sturz des Ikarus, Gemälde von Franz Radziwill – Verwendung des Fotos mit freundlicher Genehmigung der Franz-Radziwill-Gesellschaft Dangast

Erlebte Geschichte:
Viele Frauen meiner Kindheit waren Kriegerwitwen, lebten aber mit einem Mann in „Wilder Ehe“, ein Begriff, der bis in die 1980er Jahre noch negativ behaftet war. Die Frau verlor durch dieses Zusammenleben ohne Trauschein nicht ihre Witwenrente. Vielleicht wollte sie aber auch ihre in der Kriegs- und Nachkriegszeit gewonnene Selbständigkeit nicht aufgeben, denn bis 1957 hatte der Ehemann die alleinige Entscheidungsgewalt darüber, ob die Frau
– ein eigenes Konto haben durfte,
– arbeiten gehen durfte,
– einen eigenen Wohnungsschlüssel besitzen durfte.
Die Gesetze nach dieser Zeit enthielten eine Menge Kompromisse. Der Frau war die Berufstätigkeit erlaubt, „sofern sie ihre Familie nicht vernachlässigt“. Wer beurteilte das?
In den 1960-1970 Jahren kamen Frauen in den Wechseljahren in unserem Dorf im Kreis Hanau oft in „Irrenanstalten“. Als Frauen waren sie ja nun „nichts mehr wert“, was viele von ihnen verinnerlicht hatten und darüber in Depressionen verfielen.
Bei der Änderung des Scheidungsrechtes unter einer SPD-geführten Regierung „Zerrüttungsprinzip statt Schuldfrage“ beschwor die CDU/CSU den Weltuntergang herauf.*)
Als ich nach dem Abitur im Schwab-Versand am Fließband Pakete packte, bekamen wir Frauen 30 Pfennige weniger Lohn als die Männer. Begründet wurde es mit „der schwereren Arbeit“ der Männer, was wir nicht sehen konnten. Solidarität herrschte darin, dass wir Aushilfen nicht schneller waren als die festangestellten Frauen, weil man sonst die Stückzahl, die für den gleichen Lohn zu leisten war, erhöht hätte.
Während meiner Berufstätigkeit in der beruflichen Bildung gab es immer noch alte Meister in Prüfungskommissionen, die Frauen nicht prüfen wollten, wenn sie den Beruf eigentlich als Männerberuf ansahen.
Wenn ich mit meinem ersten Freund zu seinen oder meinen Eltern fuhr, mussten wir in getrennten Zimmern schlafen. Sonst hätte ein böswilliger Nachbar unsere Eltern auf Grund des „Kuppelei-Paragraphen“ (1973 abgeschafft) anzeigen können.
Noch bis Ende der 1980er Jahre hieß es im Lohnsteuerformular: Spalte 1 Haushaltungsvorstand Spalte 2 Ehefrau. Da ich damals Alleinverdienerin war, habe ich regelmäßig das Formular geändert.

Auch solche Demonstrationen gab es – auf dem Kirchentag

Auf den Paragraphen 218 will ich hier nicht eingehen. Er war aber für die Frauenbewegung sehr wichtig, der ich nicht angehörte. Aber ohne diese in den 70er Jahren so verspottete und angegriffene Bewegung, durch die viele Missstände aufgezeigt und über ihre Änderung diskutiert wurde, hätte es viele gesetzliche und tatsächliche Verbesserungen nicht gegeben (analog heutige Umweltbewegung). Das ist zwei Generationen her. Insgesamt gab es seitdem eine Vielzahl von positiven Veränderungen. Ich wünsche mir, dass sich junge Frauen dessen bewusst werden, dass ihre heutigen Rechte nicht selbstverständlich sind, sondern immer wieder neu verteidigt werden müssen.

Am Ende sind wir nie. Wenn auch die „Hausfrauenehe“ seit 65 Jahren abgeschafft ist; die vielen misshandelten Frauen und Kinder zeigen, dass in den meist männlichen Köpfen immer noch die Verstellung herrscht, dass der Mann die Frau beherrschen darf. Aktuell fehlen mindestens 3.500 Frauenhaus-Plätze. Geld dafür bereit zu stellen wird in vielen Parlamenten als unwichtig angesehen.

*) 50 Jahre Gleichberechtigung eine Springprozession-Essay Dieser Artikel, herausgegeben von der Bundeszentrale für Politische Bildung, erschien bereits 2008, müsste also heute heißen „65 Jahre Gleichberechtigung,…“

Fotos Franz-radziwill-Gesellschaft, wikipedia und Bundeszentrale für politische Bildung

Religion und Wissenschaft – ein Vergleich

Gemeinsam haben Religionen und Wissenschaften,
dass beide versuchen die Welt zu ergründen und zu erklären.<

Zeitlich gehen dabei religiös-spirituelle Welterklärungen den wissenschaftlichen voraus, wenn wir archäologischen Deutungen von Grabfunden und ihren Grabbeigaben glauben schenken.

Da Lernen immer ein Anbauen von Neuem an vorhandenes Wissen ist, durchdringen sich die Vorstellungswelten der Arbeitsfelder immer wieder; ebenso wie sie um Deutungshoheit ringen.

Heute wissen wir vom Streben des menschlichen Gehirns, Zusammenhänge zu erkennen und zu konstruieren, um Phänomene zu beschreiben, zu verstehen oder zumindest in eine Geschichte zu gießen …..
in der Hoffnung, Kontrolle zu erlangen und um das Gefühl von Unsicherheit in der Welt zu verringern.

Wir wissen allerdings auch, wie fehlerbehaftet und gruppenabhängig Wahrnehmungen, Erinnerungen, Erkenntnisse und Erklärungsversuche (Narrative) sein können.
Wir wissen von bewussten und uns nicht bewussten Aktivitäten unseres Gehirns, von integrierten und weniger integrierten Zuständen, mit denen reale wie vorgestellte Konflikte (was im Gehirn kaum einen Unterschied macht) in uns oder in einer Gruppe verarbeitet werden, so dass es zu sehr unterschiedlichen Lösungen bzw. Scheinlösungen kommen kann.
Ebenso können wir gut nachvollziehen, wie sich Erkenntnis- und Erklärungsmodelle durch die Geschichte entwickelt haben und einordnen, dass in der Frühzeit viele Eindrücke und Erfahrungen in der Welt, die wir heute naturwissenschaftlich erklären können, noch unverstandenen waren.


wesentlicher Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft

Der grundlegende Unterschied ist, dass Religionen Thesen und Theorien über die Welt und ihr Funktionieren aufgestellt haben und zugleich verhindern, dass sie getestet werden, wie es in der Wissenschaft gefordert ist.

Religionen liefern trostspendende, entlastende und ansprechende Ideen und entwerfen eine Maske aus „Wahrheit, Schönheit und Güte“ …
obwohl das Verhalten von Priestern und Gläubigen auf der praktischen Ebene oft nicht den postulierten (fordern, unbedingt verlangen, für notwendig, unabdingbar erklären) eigenen Idealen entspricht: siehe Glaubenskriege, Hexenverfolgung, Sexualunterdrückung oder aktuelle Missbrauchsskandale usw.,
die meist ganz anderen, weltlichen Zielen dienen.
Soziologisch und psychologisch ließe sich das erklären, aber das wäre ein anderes Kapitel.

Natürlich regen sich da Zweifel, aber Glaube muss nicht beweisen und kann es auch nicht.
Hier werden Thesen postuliert (für notwendig und unabdingbar erklärt).
Das kann man glauben oder nicht.
Zweifel kommen allerdings auch auf, da viele archäologische Befunden den schriftlichen Überlieferungen widersprechen.
z.B. berichten Finkelstein, Israel, Silberman, Neil A., in ihrem Buch >Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Biebel<, 2004 über die Faktenlage an Befunden in der am meisten umgegrabenen Region der Welt und stellen fest, dass etliche Schilderungen der Bibel mit historischen Fakten nicht zusammenpassen. z.B. gab es in Jericho keine Stadtmauer, die von Posaunen hätte zum Einsturz gebracht werden können.
Das mag auch nicht wundern, wenn man bedenkt, dass viele Geschichten erst Jahrzehnte bis Jahrhunderte später aufgeschrieben wurden. Oder wissen Sie z.B. noch, was Ihre Ur- oder Ururgroßeltrn bei ihrer Hochzeit für Kleider trugen oder gar was bei der eigenen Hochzeit auf dem Standesamt gesagt wurde?
Entsprechend haben Gläubige Erklärungen dafür, die diese kognitive Dissonanz durch Deutungen überwinden.

Ein überzeugendes Argument ist, dass es sich über Jahrtausende als gute Strategie erwiesen hat, zu glauben – viele wissenschaftliche Befunde berichten von positiven Effekten, die das Zusammenstehen in einer Gemeinschaft auf den Einzelnen hat.
Natürlich ließen sich auch dazu viele Gegenbeispiele ins Feld führen.


Theorien und Erzählungen (Narrative), ganz allgemein betrachtet, können auf allen Ebenen wachsen und gedeihen, selbst wenn sie unwahr, hässlich oder grausam sind.

Damit sind wir schon mitten in den Errungenschaften der Wissenschaft.
Ihre Geschichte wurzelt in dem Versuch, die Welt, die Natur und den Kosmos zu verstehen.
Anfangs spielten dabei Astronomie, Physik, Mathematik und Philosophie eine große Rolle.
Später brachten Chemie, Biologie, Medizin, Psychologie, Soziologie, Technik und andere hervorragende Erkenntnisse.
Zentraler Gedanke der Wissenschaft ist es, Theorien über die Welt aufzustellen und sie zu testen.
Dabei war das Streben: dass wissenschaftliche Erkenntnisse beweisbar, nachprüfbar bzw. in ihren Ergebnissen wiederholbar und zweckfrei sei.
Grundsätzlich ist Wissenschaft also ein Prozess; eine Sammlung von Methoden, mit denen man wahre Hypothesen *) von falschen unterscheiden kann.

„Ta-ta-ta-….“

Welcher Ton folgt da wohl?
Haben Sie eine Hypothese, eine Vermutung?

Diese vier Noten kennt fast jeder und dabei sind sie schon mehr als 200 Jahre alt. Erfunden hat dieses Motiv Ludwig van Beethoven.
Das „Ta-ta-ta-taaa“ stammt aus der 5. Sinfonie („Schicksals-sinfonie“), 1. Satz (Allegro con brio)

*) Hypothese, griech. hypóthesis „Unterstellung“,
meint eine als logische Aussage, als Annahme, deren Gültigkeit man zwar für möglich hält, die aber bisher nicht bewiesen ist.
Bei der Formulierung einer Hypothese ist es üblich, die Bedingungen anzugeben, unter denen sie gültig sein soll: „Immer wenn …, dann ….“.
Die Hypothese muss anhand ihrer Folgerungen überprüfbar sein, wobei sie je nach Ergebnis entweder bewiesen (verifiziert) oder widerlegt (falsifiziert) werden würde.

Dabei ist Wissenschaft keineswegs perfekt. Gelegentlich betrügen Wissenschaftler, um Macht und Einfluss zu gewinnen, und ihre falschen Ergebnisse können jahrzehntelang überleben und ganze Gruppen oder Generationen in die Irre führen.


Falsche Theorien gedeihen – in der Wissenschaft wie in der Religion
oft aus denselben Gründen

Zum Beispiel überdauern trostspendende Vorstellungen eher als angsteinflößende;
Geschriebenes wird als wahrer und beständiger angenommen als Gesprochenes, das flüchtiger wirkt; Ideen, die Menschen entzücken und Emotionen wecken, sind populärer als solche, die das nicht tun; Menschen sind eher geneigt Vorstellungen von Menschen, die persönlich bekannt, berühmt oder erfolgreich sind, anzunehmen, als solche von Menschen, deren Haltung man nicht teil oder die ethnisch einer anderen Gruppe angehören.

Besonders gut verteilen und erhalten sich Informationen und Geschichten (Narrative), wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Wiedergabetreue (sowohl bei genetischen wie imitatorisch geprägter Informationen), Fruchtbarkeit (in Sinne der weiten Verbreitung) und Langlebigkeit der Information (z.B. über assoziiierte positive Emotionen, Wiederholungen oder Schriftform) .
Als sehr praktisch hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte erwiesen, wenn nicht nur ein Produkt kopiert, sondern eine Herstellungsanleitung (z.B. für die Praxis eines Rituals) weitergegeben wird.


Da sehen wir zum Beispiel religiös motivierte Kreationisten (latein. creatio „Schöpfung),
die davon ausgehen, dass ein Gott die Welt, so wie sie ist, erschaffen hat.
Der Schöpfungsmythos besagtdass das Universum, das Leben und der Mensch buchstäblich so entstanden sind, wie es in den Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen und insbesondere in der alttestamentlichen Genesis geschildert wird.
In seiner strengsten Form postuliert Kreationismus ein Erdalter von einigen Tausend Jahren, (wogegen inzwischen alle wissenschaftlichen Befund und Messungen sprechen).
Aber Glaube muss nicht beweisen, er postuliert (= fordert, erklärt für notwendig und unabdingbar).
Dem kann man folgen – oder auch nicht.

Oder Kindern werden von früh auf (dann wenn sich ihr Gehirn und ihr Denken ausbilden) Geschichten erzählt von einem allmächtiger und allwissender Gott in irgendeinem Himmel
und von Jesus Christus, der als Gottes Sohn von der Jungfrau Maria geboren wurde,
der nach seiner Kreuzigung von den Toten auferstanden
und nun (in alle Ewigkeit) imstande ist, unsere Gebete zu erhören.
Darüber hinaus glauben Katholiken, dass ihre Priester ihnen in der Beichte Sünden vergeben können,
dass der Papst im buchstäblichen Sinne das Wort Gottes verkündet
und dass sich Brot und Wein während der Messe in das Fleisch und Blut Christi verwandeln.

Jedem, der nicht von diesen christlichen Überzeugungen infiziert ist, müssten solche Vorstellungen bizarr erscheinen. Vielleicht würde er sich fragen

  • Wie kann ein unsichtbarer Gott allmächtig wie auch allwissend sein?
  • Warum sollten wir eine 2000 Jahre alte Geschichte glauben, der zufolge eine Jungfrau ein Kind geboren hat?
  • Was kann es nur bedeuten, wenn man sagt, dass sich Wein in das Blut Christi verwandelt?
  • Wie kann jemand für unsere Sünden gestorben sein, wenn wir damals noch nicht einmal geboren waren?
  • Wie kann er von den Toten auferstehen, und wo ist er jetzt?
  • Wie kann ein Gebet, das man im stillen Kämmerlein spricht, etwas zu bewirken?

Im Verlauf der Zeit zeigten sich natürlich viele frühere Vorstellungen (wie auch Lebenwesen) auf dem Weg zu einer tragfähigen Theorie (einem langlebigen Modell) als nachweislich falsch.
So findet man z.B. weltweit immer wieder die Vorstellung, dass mächtige Wesen entrückt, dem Himmel nahe, auf Bergen (z.B. dem Olymp) wohnen oder dass es eine unsichtbare Kraft (Prana, Chi, Atman, Manitu, Od, Äther, elan vital, Libido, Orgon) gibt, die Unbelebtes in Lebendiges verwandelt.
Anders hatte man sich das nicht vorstellen können.
Neuere Erklärungsmuster konnten solche Vorstellungen nachweislich widerlegen und entmystifizieren.

Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Befunden, die die Wirkungen von Gebeten und die positiven Effekte von Glauben bzw. Gemeinschaft belegen, doch es gibt kaum Experimente, über die solche Aussagen verifizierbar (durch Überprüfen die Richtigkeit einer Sache bestätigen) wären.
So dürfte eine hochwahrscheinliche Erklärung dafür in Erwartungshaltung, Placeboeffekten, in sozialen Phänomenen und im Glauben daran zu finden sein.
Wie schon gesagt, muss Glaube nichts beweisen, es reicht den Gläubigen die Vermutung einer Richtigkeit der Hypothese. Der Inhalt des jeweiligen Glaubens (interessanterweise von jeder der vielen verschiedenen Glaubensrichtungen) wird für wahrscheinlich gehalten; oft sogar mit besonderen spirituellen Erfahrungen, die ein absolutes Wissen suggerieren, begründet.

Auch mir persönlich sind solche Erlebnisse, so genannte Gipfelerfahrungen (z.B. nach dem Besteigen eines Berges mit dem sich dann öffnenden freien Blick und einem Gefühl der Verbundenheit mit allem) oder als Satori aus bewegten oder stillen Meditationen oder kontemplativen Versenkungen bekannt.
Bei mir haben diese Erfahrungen jedoch einen anderen Interpretationsweg als den religiösen genommen. Das dürfte individuell unterschiedlich und von lebensgeschichtlichen Wegen abhängig sein.


Aus wissenschaftliche Sicht sehen wir, statt eines schöpfenden und planenden Geistes, über Millionen von Jahren vor allem physikalische und chemische Prozesse, die sich evolutionär entwickelten und sich selbst ein Umfeld für diese Entwicklungen wurden.

Der Historiker Yuval Noah Harari beschreibt in >Eine kurze Geschichte der Menschheit< 2015 die Folgen des Urknall wie folgt:
„Vor rund 13,5 Milliarden Jahren entstanden Materie, Energie, Raum und Zeit in einem Ereignis, den wir als Urknall bezeichnen. Die Geschichte dieser grundlegenden Eigenschaften unseres Universums nennen wir Physik.
Etwa 300.000 Jahre später verbanden sich Materie und Energie zu komplexeren Strukturen namens Atome, die sich wiederum zu Molekülen zusammenschlossen. Die Geschichte der Atome, Moleküle und ihrer Reaktionen nennen wir Chemie.
Vor 3,8 Milliarden Jahren, auf dem Planeten, den wir Erde nennen, begannen bestimmte Moleküle, sich zu großen und komplexen Strukturen zu verbinden, die wir als Organismen bezeichnen. Deren Geschichte nennen wir Biologie.
Und vor rund 70.000 Jahren begannen Organismen der Art Homo Sapiens mit dem Aufbau von komplexeren Strukturen namens Kulturen. Deren Entwicklung nennen wir Geschichte.
Tiere der Menschenaffenfamilie gab es schon vor 6 Millionen Jahren.
Die ersten menschenähnlichen Lebewesen betraten vor etwa 2,5 Millionen Jahren die Bühne Namens Erde. Damals gab es eine ganze Reihe von Menschenarten.
Aber über zahllose Generationen hinweg stachen sie nicht aus der Vielzahl der Tiere heraus.
Vor rund 2 Millionen Jahren verließen die Urmenschen ihre ursprüngliche Heimat Ostafrika und machten sich auf den langen Marsch nach Nordafrika, Europa und Asien.
Durch Anpassung an die verschiedenen Klimazonen entwickelten sich z.B. die, die wir heute Neandertaler, Solo-Menschen, Homo florensiensis, Homo erectus, Homo denisova, Homo rudolfensis oder Homo ergaster nennen, von denen die letzten bis vor ca. 10.000 Jahren gleichzeitig mit dem Homo sapiens auf unserem Planeten lebten.
Die Geschichte der menschlichen Kulturen wurde von drei großen Umwälzungen geprägt:
Die kognitive Revolution vor etwa 70.000 Jahren brachte die Geschichte überhaupt erst in Gang.
Die landwirtschaftliche Revolution vor rund 12.000 Jahren beschleunigte sie und
die wirtschaftliche Revolution, die vor ca. 500 Jahren ihren Anfang nahm, könnte das Ende der Geschichte und könnte der Beginn von etwas völlig Neuem sein.“

Ca. 500 Millionen Jahre lang waren es bestimmte Moleküle, die sich als effektive Speichermedien für die Reproduktion (Vervielfältigung, Replikation) von Proteinen und anderen Bausteinen des Lebens erfolgreich erwiesen. Mit diesen Erbinformationen wurde die Informationen, wie man seinesgleichen herstellt, durch Vererbung vertikal von Generation zu Generation weitergegeben. Durch Mutationen (Abschreibfehler) entstandene Variationen und via Selektion in verschiedenen Umwelten, die unterschiedliche Merkmale und Fähigkeiten herausbildeten und durchsetzten, während andere verschwanden.

Waren der evolutionäre Prozess von Lebewesen anfangs von Genen und zufälligen Mutationen abhängig, betrat damit, dass bestimmte Primaten begannen Verhalten zu imitieren und Sprache zu entwickeln, ein neuer bedeutender Faktor die Bühne.
Mit der Sprache aber war ein weiterer Replikator (Wiederholer, Vervielfältiger) entstanden, der einen entscheidenden Umschlag in den Möglichkeiten markiert, wie nun Wissen auch horizontal, innerhalb einer Generation, und von einem an viele, weitergegeben werden konnte.
Mit Sprache ließen sich nun nicht nur Produkte kopieren, sondern auch Produktions- und Bedienungs-anleitungen herstellen; es ließ sich aber auch völlig Neues kreieren, das über die Natur hinausging.

Zugleich aber begannen nun auch Bewusstseinsinhalte (Narrationen) um ihr „Weiterleben“ zu konkurrieren.
Eine neue Art der Selektion, wie auch der Koevolution, von Genen und Gedanken bzw. Wissen begann.
Mit den neuen Möglichkeiten entwickelte sich das menschliche Gehirn, während immer mehr Geschichten, Klatsch und Tratsch – was andere getan haben, vielleicht tun könnten, denken, erwarten usw. – Anleitungen, entstanden, mit denen sich das Wissen der Menschheit aufeinander aufbauend entwickelte.

Mit der Schrift erhöhte sich die Kopiertreue und die Haltbarkeit von Informationen.
Spätestens seit es gedruckte Bücher gab, erhöhte sich auch deren Verbreitungsgrad von Informationen, der sich mit dem Aufkommen des Internets vor kurzem noch einmal vervielfältigte und beschleunigte.


Replikatoren, seien es Gene, Computerprogramme, Viren, Geschichten oder andere Informationen, sind lediglich chemische, sprachliche oder sonstwie codierte Algorithmen, die Information enthalten, etwas herzustellen, zu kopieren, zu kopieren, zu kopieren ….
Sie sind lediglich eine Information, etwas in bestimmter Art und Weise zu tun / ablaufen zu lassen.

Nicht dass Algorithmen willkürlich auftreten; sie folgen den Regeln eines deterministischen Chaos.

Ein einfaches Beispiel dafür ist das Fallen eines Blattes. Es fällt je nach dem Ausgangszustand in sehr unterschiedlicher Weise nach unten – es verhält sich chaotisch. Trotzdem wirken auch in diesem Falle physikalische Gesetze. Man bezeichnet das Verhalten solcher Systeme als deterministisches Chaos.

Dabei kann man nicht voraussagen, was passiert, es lassen sich aber Wahrscheinlichkeitsbereiche aufzeigen, was mutmaßlich, höchstwarscheinlich, möglicherweise passieren wird.

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Immer dann wenn 3 Voraussetzungen gegeben sind, kommt es unweigerlich zu einer Evolution (lat. evolvere = abwickeln, entwickeln).
1.) Reproduktion oder Replikation, indem von einem System Kopien hergestellt werden, die sich 2.) voneinander und von ihrem Ursprungssystem durch Kopierungenauigkeiten unterscheiden. Die Folge ist Variation. 3.)  zeigen sich in der Auseinandersetzung mit der Umwelt unterschiedliche Wahrscheinlichkeit einer jeden Variante, als Element in jene Stichprobe zu gelangen, aus der die nachfolgende Population zusammengesetzt wird: Selektion.

Da diese Prozesse als deterministisches Chaos zu beschreiben sind, herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass die biologische Evolution nicht zwangsläufig zur Entwicklung von bewusster Intelligenz führt. Auf der Erde wurden die Bedingungen der Evolution von Intelligenz erst nach mindestens 530 Millionen Jahren erfüllt, obwohl die fortschreitende Evolution von Vielzellern schon zuvor eine Reihe notwendiger Voraussetzungen bereitstellte.

Dazu ist kein leitender Geist (Gott, Ich, Seele) notwendig und lässt sich auch (auch im eigenen Körper) nicht finden.
Selbst unsere Vorstellung von einem handelnden Selbst ist, wissenschaftlich betrachtet, nur eine Geschichte, die uns hilft im Alltag besser zu bestehen.

Diese Vorstellungen sind schwer auszuhalten, zudem erzeugen sie unangenehme Gefühle, die man nicht haben möchte, eben sowenig wie die volle Verantwortung – ohne Schutz – für das eigene Leben. Daher greifen oft Abwehrmechanismen, die uns von dieser inneren Spannung erlösen.

Beim menschlichen Denken und Verhalten unterliegen die Verläufe den Aufmerksamkeitsfokussierungen, den gelernten und bereits vorhandenen Informationsfeldern, den emotionalen Stimulationen, wie auch gesellschaftlichen Drücken und Popularitäten, die Selektionsdrücke organisieren.

Aktuelles Beispiel in Zeiten der Corona-Krise 2020 wurde das Tragen eines Mundschutzes zu einer Pflicht ausgerufen, während noch kurz zuvor ein Vermummungsverbot galt und eine leidenschaftliche, ablehnende Burkadiskussion geführt wurde und Masken eher dem Karneval zugeordnet wurden. Regeln können sich, wenn hinreichend neue Geschichten in einer bestimmten Richtung erzählt werden, sehr schnell ändern.
Dazu in einem anderen Artikel mehr.)

Die Algorithmen an sich sind subtratneutral. (d.h. sie funktionieren mit einer breiten Palette von Medien und unterschiedlichen Materialien.)
Substratneutral heißt, dass das Material, in dem solche Prozesse stattfinden, spielt also keine Rolle – nur die Logik des Prozesses ist wichtig: seine Logik lässt sich gleichermaßen auf jedes beliebige System anwenden, in dem es Variation, Selektion und Vererbung (Weitergabe von Information an andere) gibt.
Sie verkörpern also ein allgemeines Prinzip der Evolution.

Dennoch sind solche algorithmische Handlungsanweisungen sind völlig vernunftlos.
Im evolutionären Prozess entwickelte sich ja erst ein Gehirn, das steuernde Gedanken denkt.
Und obwohl Algorithmen so ohne Vernunft funktionieren, ergeben sich aus solchen Kopieranleitungen im Laufe langer Zeiträume, in denen diese Prozesses abgelaufen sind, zwangsläufig einmalige, komplexe und unvorhersehbare Entwicklungen, wenn nur die Startbedingungen stimmen.
Dazu brauche es keine intentional steuernde Instanz.
Alles was es braucht, sind die richtigen Startbedingungen, dann ist Evolution die zwangsläufige Folge.


Dennoch ist es menschlich nachvollziehbar, dass, wie selbstverständlich, in Kathegorien der eigenen Vorstellungswelt gedacht wird, um vorgefundene Dinge und und Situationen sowie die eigenen Reaktionen darauf, zu interpretieren.

Aber das bedeutete nicht, dass die weitergegebenen Erkenntnisse wahr sein mussten.
Sie mussten entweder alltagstauglich funktionieren, begeistern oder von genügend Leuten weitergetragen werden.

Früher „erbten“ die Kinder den Glauben, den Hof oder das handwerkliche Können der Eltern, so wie sie deren Gene geerbt hatten. Und auch die in Erzählungen wurden die Geschichten von Generation zu Generation weitergegeben und später in schriftlicher Form langlebig gemacht.
Heute sind viele Informationen vielen zugänglich und im Wettstreit der angebotenen Interpretationsmöglichkeiten funktionieren die alten Weitergabemechanismen nicht mehr so gut, wie sich an den Zahlen der Kirchenaustritte zeigen lässt.
Das heißt aber nicht, dass die Menschen nun besser integrierte Zustände erreicht haben und Ambivalenzen und Widersprüche besser aushalten und bewusster damit umgehen. Das zeigt sich unter anderem an vielen spirituellen, aber auch politisch-ideologisch radikalen Strömungen, die aktuell wieder Bedeutung gewinnen.

Ein hoher Verbreitungsgrad oder eine lange Traditioneine gesellschaftlich gleichklingende Strebung, (wie wir sie in unserem Lande z.B. mit katholischen und evangelischen Gebieten hattendie bestimmte Verhaltensnormen vorgaben) führen psychologsich zu dem Eindruck von Konsistenz (latein. consistentia = Folgerichtigkeit, Geschlossenheit, logische Widerspruchsfreiheit).
Diese subjektive Gefühl macht solche subjektiven Narrative allerdings in der Realität nicht objektiv wahrer.
Höchstens lassen sich aus den Geschichten die Vorstellungen ihrer Zeit nachvollziehen.


Literatur

Susan Blackmore, Die Macht der Meme, 2000
Wikipedia

Kommentar:

Thomas Ransbach predigte in einem Wortgottesdienst in der St. Thomas Morus-Kirche zum Thema:
„Wie hältst Du es mit der Wahrheit“ und beschäftigte sich mit Fake-News und dem Johannesevangelium. Darüber zitiere ich aus dem Gießener Anzeiger: „Wahrheit ist seit dem Einsetzen der Aufklärung in Europa vor rund 240 Jahren nicht länger vom Glauben und seinen dogmatischen Postulaten bestimmt, sondern vom menschlichen Forschergeist, vom Fragen, Prüfen, Messen, Rechnen, Vergleichen und systematischen Validieren, von der verantwortungs-vollen Debatte in der Demokratie, vom Argument, vom Zuhören, von Logik. Niemand halte da alleine die Wahrheit in der Hand, aber die öffentliche Debatte von und mit den Forschern und Naturwissenschaftlern unserer Zeit bringe uns nah an die Wahrheit der Welt und „weg von Sektierern, populistischen Schreihälsen und irren Verschwörungstheoretikern, die in allen Ländern ähnliche ihre Wahnideen verbreiten und Tatsachen leugnen. Sie sind nicht vom Geist oder Liebe gelenkt, sondern ausschließlich von archaischen, unreflektiertem Hass.“ Sie haben nicht das Leben auf der Erde im Blick, …. das es zu bewahren gilt, sondern einzig den stets schnell ausfindig gemachten äußeren und und schuldigen Feind und seine Komplizen. Sich selbst sehen sie stets als unschuldige Opfer und fühlen sich paranoid von fremden Mächten oder Kräften überwacht. Ihre Lügen, allzu einfachen Antworten und Verzerrungen der Wirklichkeit gefährden öffentliche engagierte Menschen wie Wissenschaftler und Politiker und deren Familien. ….
Die Wahrheit suchen, sei der Kern der Wissenschaft – auch der medizinisch-virologischen Disziplin – und aller verantwortungsbewusst denkenden, handelnden und forschenden Menschen.
Ransbach meinte, es sei sehr viel besser, in einem permanenten, öffentlichen Erkenntnisprozess mit all seinen Lücken, Schwächen und Fehlern nach den physischen Eigenschaften und dem biochemischen Lebenszyklus zu suchen, als darüber irgendetwas zu behaupten und das gewinnträchtig zu verbreiten.“

Quelle: Gießener Anzeiger, 12. Juni 2020, Artikel von Klaus-Dieter Jung: 2000 Jahre alt und dennoch aktuell